Vielleicht haben Sie schon von einem der meistdiskutierten IT-Themen gehört – dem Metaverse. Doch was ist das eigentlich und wird es die Zukunft des Internets verändern – oder gar der ganzen Welt?
Laut Mark Zuckerberg ist das Metaverse das nächste große Ding im Internet, in dem sich schon bald Milliarden von Menschen aufhalten und viel Geld ausgeben werden. Es ist eine digitale, interaktive Umgebung, eine 3D-Welt, die Menschen mit Hilfe von Virtual Reality (VR)-Headsets oder Augmented Reality (AR)-Technologie erleben und als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder shoppen können. Viele große Konzerne träumen von der Zukunft des Metaverse als Paralleluniversum zur realen Welt. Nicht zuletzt deshalb wurde Facebook 2022 kurzerhand in Meta umbenannt.
Bereits im April 2021 hat Epic Games-Gründer (Fortnite), Tim Sweeney, bekanntgegeben eine Milliarde US-Dollar in die langfristige Vision eines Metaverse zu investieren. Wenige Monate später erklärte Mark Zuckerberg gegenüber Investoren, dass sich der Social-Media-Gigant in Zukunft auf die Entwicklung eines Metaversums konzentrieren wolle und auch Microsoft-Chef Satya Nadella hat angekündigt, sein Konzern werde ein „Enterprise-Metaverse“ bauen.
Science-Fiction
Der Begriff „Metaverse“ wurde 1992 in Neal Stephensons Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ geprägt. Stephenson verwendete den Begriff, um einen auf virtueller Realität basierenden Nachfolger des Internets zu beschreiben, eine virtuelle Welt, die parallel zur realen Welt existiert. Benutzer des Metaversums tauchen unter Verwendung von Virtual-Reality-Brillen als Avatare in diese Welt ein und verlieren sich zum Teil auch darin.
Realität
Momentan stößt die Entwicklung des Metaverse noch an mehrere Grenzen, da es unter anderem an Infrastruktur für Hardware und Software mangelt. Die starke Abhängigkeit von VR-Technologien begrenzt die breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit, da es entweder an der notwendigen Mobilität oder den ausreichenden grafischen Kapazitäten mangelt um eine glaubwürdige Interaktion zu erzeugen, von den hohen Anschaffungskosten ganz zu schweigen.
Auch wäre eine 1.000-fache Steigerung der heutigen Recheneffizienz erforderlich, um ein Metaversum für Milliarden von Menschen in Echtzeit zugänglich zu machen. Daher wird die Umsetzung des Metaverse nicht vor 2040 erwartet.
Dennoch ist das Interesse der Industrie am Metaversum hoch und Firmen wie Nvidia oder Siemens entwickeln Angebote für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle, wie die Optimierung von Prozessen und Schulungen in Produktion, Logistik oder Medizin.
Aktuelle Metaverse-Plattformen
Es existieren schon kleine Metaverse-Plattformen, die sich zum Beispiel auf den Tausch von Kryptowährungen oder Spiele konzentrieren. Die berühmteste Plattform zurzeit ist definitiv Fortnite.
Dieses Spiel wurde 2017 von Epic Games veröffentlicht und konnte 2022 monatlich mehr als 80,4 Millionen aktive NutzerInnen verzeichnen. Pro Tag spielen bis zu 4 Millionen SpielerInnen gleichzeitig Fortnite. Die TeilnehmerInnen loggen sich auf der riesigen Metaverse-Plattform ein, um viel mehr zu tun als nur zu spielen: Sie knüpfen Kontakte, geben Geld aus, um einzigartige Charaktere zu kaufen und erleben Unterhaltung, darunter ein Konzert von Ariana Grande im Sommer 2021.
Merkmale des Metaverse
- Das Metaverse ist eine kollektiv geteilte technische Infrastruktur. Die Inhalte sind benutzergeneriert und stammen von Individuen, privaten Gruppen oder Unternehmen.
- Das Metaverse geschieht in Echtzeit und ist live. Dabei pausiert oder endet es nie. Es finden jedoch zeitlich begrenzte Events wie in der realen Welt statt.
- Es gibt keine Teilnehmer-Obergrenze im Metaverse.
- Das Metaverse hat seine eigene Wirtschaft mit kompatibler virtueller und realer Währung. Firmen und Individuen können investieren, kaufen, verkaufen und für Arbeiten innerhalb des Metaverse bezahlt werden.
- Digitale Objekte sind innerhalb des Metaverse austauschbar. So können zum Beispiel Objekte aus einem Spiel auch in einem anderen Kontext verwendet werden.
Unterschied Metaverse und Internet
Das große Ziel ist, dass virtuelle Erlebnisse genauso erlebt werden können, wie in der realen Welt. Anders als das Internet, soll das Metaverse idealerweise von niemandem kontrolliert werden. Das Internet ist auf Plattformen begrenzt, so ist es nicht möglich etwa bei Netflix Spotify zu hören oder ein YouTube-Video abzuspielen. Im Metaverse sollen diese Grenzen verschwinden und Informationen und Daten nahtlos übertragbar sein.
Kontroversen und Bedenken
- Datenschutz
Der Datenschutz zählt zu den Hauptbedenken, da es Unternehmen erlauben würde, um ein Vielfaches größere Datenmengen von Nutzern zu sammeln als bisher schon im Internet üblich. - Privatsphäre
Große Sorge bereitet die Privatsphäre der Menschen. Da Virtual- und Augmented-Reality-Geräte am Körper getragen werden, können in Zukunft biometrische Daten gesammelt werden. So wie gezielte Werbung bereits funktioniert, um besuchte Websites und das Online-Verhalten zu verfolgen, ist es möglich, dass biometrische Daten auf ähnliche Weise genutzt werden. - Benutzersicherheit
Benutzerabhängigkeit und problematische Nutzung sozialer Medien sind ein weiteres Problem. Internetabhängigkeit, Spielsucht oder auch Realitätsflucht können über einen längeren Zeitraum negative psychische und physische Auswirkungen haben. - Cyber-Kriminalität
Cyber-Kriminalität wie sexueller Missbrauch oder Belästigung der Benutzer stellen jetzt schon Sicherheitsprobleme bei aktuellen sozialen Plattformen dar und könnten in einem Metaverse ähnlich weit verbreitet sein.
Fazit
„Das Internet wird sich nie durchsetzen …“ – auch wenn man noch nicht genau weiß, in welche Richtung sich das Metaverse entwickeln wird, kann man davon ausgehen, dass es ähnlich wie das Internet unser Leben verändern wird.
Zu den 10 wertvollsten Aktiengesellschaften der Welt gehören heute fast alle führenden Internet-Unternehmen und genau das hat Zuckerberg und Co. dazu veranlasst, so früh in das Metaverse zu investieren. Denn so, wie die Internetkonzerne viele klassischen Unternehmen vom Thron stießen, könnte der Erfolg des Metaverse dazu führen, dass reine Internet-Firmen in Zukunft von Metaverse-Unternehmen verdrängt werden.
Was immer das Metaverse auch bringt, wir bleiben für Sie am Ball, um Sie auch in Zukunft bestmöglich in Ihrem Business zu unterstützen. Schreiben Sie uns an office@dextra-data.at – wir sind gerne für Sie da!